ePrivacy and GPDR Cookie Consent by Cookie Consent Zeckenstiche und ihre Folgen

Zeckenstiche und ihre Folgen

Zecken übertragen aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne jedoch selbst erkrankt zu sein. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Da regelmäßig auch Menschen durch ernste Erkrankungen wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) betroffen sind, ist ein Zeckenstich eine Verletzung, mit der keineswegs leichtfertig umgegangen werden kann.

Die Borreliose ist in der nördlichen Hemisphäre die häufigste von Zecken übertragene, oft mit schweren neuropathischen Symptomen einhergehende Erkrankung, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Eine Borrelieninfektion durch Zecken ist in ganz Deutschland, im Schweizer Mittelland sowie im mittleren und östlichen Österreich, sogar in Städten, möglich. Zur Zeit gibt es noch keine Schutzimpfung gegen Borreliose.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird ebenfalls in Europa von Zecken übertragen. Sie wird durch Viren verursacht und führt zur Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute. Diese Viren werden sofort nach dem Stich übertragen, denn sie lagern in den Speichelzellen der Zecke. Allerdings ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis nicht nur auf den Frühsommer begrenzt, sondern Zecken können den Erreger auch im Spätsommer oder Herbst übertragen. Die Zeckensaison ist von März bis Oktober, bei milder Witterung aber auch länger. Gegen die FSME ist eine Schutzimpfung möglich. Im deutschen Sprachraum besteht die Gefahr einer FSME-Infektion nur in bestimmten Gebieten, die sich jedoch von Jahr zu Jahr entlang der Flüsse ausdehnen.

Um Zecken abzuhalten, sollte man im Freien lange und möglichst glatte, helle und fest verschlossene Kleidung und geschlossenes Schuhwerk tragen. Socken sollten am besten über die Hosenbeine gestülpt werden, um ein Eindringen der Zecken durch die Hosenbeine zu vermeiden. Zecken halten sich besonders gerne unter den Achseln, in der Leiste, Kniekehle, am Haaransatz (bei Kindern vor allem), im Schambereich oder im Bauchnabel auf. Sie suchen bevorzugt warme, gut durchblutete Körperstellen auf, unsere Hautfalten und Haare bieten ihnen dabei Stütze und Schutz. Da Zecken häufig über eine Stunde auf ihrem Wirt herumlaufen, kann man sie durch rechtzeitiges Absuchen des Körpers (vor allem der Beine) auch schon entdecken bevor sie sich festgebissen haben.

Für die Übertragung von Borrelien muss die Zecke mehrere Stunden gesaugt haben. Ein schnelles Entfernen der Zecken ist der beste Schutz gegen eine Borreliose. Bei der FSME geht die Infektion wesentlich schneller, aber auch hier gilt: Ein rasches Entfernen mindert das Risiko zu erkranken.

In jedem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.